(Fränkischer Anzeiger Rothenburg 27.10.2008)
(…) Gastspiel des vorzüglichen Amadeus-Chores (…). Sein Markenzeichen: ein Vermögen zur expressiven Introvertiertheit, wie sie sich nicht alle Tage findet. (…)
(…) Das Ensemble (hat sich) in fast vierzigjähriger Tradition zu einem Spezialisten für A-cappella-Literatur entwickelt.
Beim Konzert mit Werken skandinavischer und amerikanischer Meister zelebrierte der Chor unter Führung von Nicol Matt die hohe Schule der Interpretation von Musik, die in sich ruht, emotional aber enorm bewegt.
Raffinierte Klangarchitekturen durchspannen die Sätze in weiten Bögen, entwickeln bei Samuel Barbers „Agnus Dei“ gar eine phänomenale orchestrale Breite (…). Manche Werke wirkten, als durchhellten sie die vergeistigte Aura gregorianischen Stils mit zarter harmonischer Farbigkeit. (…)
Zeilen Rainer Maria Rilkes zählen zu den Textvorlagen der „Nocturnes“ Morten Lauridsens, deren flüsternde Klangpoesie der Amadeus-Chor profund erschloss. Nur selten wie in Aaron Coplands „Motetten“ umwehte ein Hauch von Orlando di Lasso die sinntiefen Vokalsätze aus dem 20. Jahrhundert, unter denen auch die Komposition eines Chormitglieds auffällt: „The Rose“ von Uwe Ungerer (geb. 1969) verbindet tonsetzerische Finesse mit einem eingehenden Duktus.